Glücklich & inspiriert

Heute schon ausgeruht, also schon gearbeitet? (Aufbau von Resilienz)

Nick Melekian Season 2 Episode 2

In diesem Podcast geht es um Resilienz: Die Kunst, sich zu erholen. Sie ist wahrlich eine Kunst, denn vielen Menschen fällt das gar nicht mehr leicht. Aber die Kunst des Ausruhens ist ein wesentlicher Teil der Kunst des Arbeitens!

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Hast dich heute schon ausgeruht, also gearbeitet?

Was zunächst paradox klingt, möchte ich hier kurz erläutern.

Wie fit und leistungsfähig fühlst du dich?

Wie gut ruhst du dich aus von deiner Arbeit? Hast du erholsame Wochenenden? Zeit für dich selbst? Sorgst du für dich als Person oder mehr für andere oder die Arbeit? Weißt du, was Resilienz bedeutet? Fakt ist: Ausruhen ist ein Teil der Arbeit, kein Luxus!

Viele Menschen glauben, dass Schlaf, Ausruhen, Gelassenheit, Ausgleich von der Arbeit, Hobbys, Freunde, Familie etc. nur Luxuseigenschaften darstellen. Warum aber dann gönnten Machthaber schon in der Antike ihren Sklaven Ruhe?

Die Antwort liegt auf der Hand: Niemand kann ewig arbeiten, ohne sich auszuruhen! Du meinst, das sei nichts Neues? Du hast Recht, aber warum wird es dann von so vielen Menschen grob vernachlässigt?

Ich liebe den Ausspruch des amerikanischen Schriftstellers John Steinbeck (1902-1968), welcher sagte:

    "Die Kunst des Ausruhens ist ein Teil der Kunst des Arbeitens"

Dahinter verbergen sich zwei Weisheiten zugleich:

    Ausruhen ist wichtig für das Überleben und wichtig für die Arbeit. Ausruhen ist also unweigerlich mit der Arbeit verbunden. Wer nicht ausgeruht ist, wird nicht so leistungsfähig sein können, wie gewöhnlich.  Nicht umsonst gibt es Pausen, Feierabende und Urlaub, um wieder in den ursprünglichen Zustand von Ruhe und Frische zurückzugelangen (Resilienz). Arbeiten heißt nicht nur Hand anlegen, sondern ebenso Pausen zu machen. So paradox es deshalb klingen mag: Wenn du dich zwischen den Arbeitszeiten ausruhst, gehört diese Auszeit zu deiner Arbeit hinzu! Es ist ein wesentlicher Bestandteil deines Berufslebens!

    Ausruhen ist eine Kunst. Wir lernen von der Kindheit an, uns stetig auf unser Berufsleben vorzubereiten. Als Kind und Jugendlicher fällt es uns leicht, nicht zu arbeiten. Später werden wir oft so gefordert, dass wir sogar vergessen, wie es sich anfühlt, vollkommen entspannt und in Ruhe zu sein: Mit anderen Worten, wir müssen es oft erst wieder erlernen. Ausruhen wird zu einer Fertigkeit so wie auch die Arbeit selbst. Es ist eine Kunst!


"Aber, ich habe keine Zeit, mich auszuruhen!"

Der Chef möchte, dass du du heute noch eine Überstunde machst, deinem Partner hast du versprochen, noch eine Kleinigkeit zu erledigen und deinen Freunden hast du zugesagt, einen Gefallen zu machen.... Manchmal kann das Leben ziemlich voll und du ausgelastet sein. Du fühlst dich eventuell wie in einem Hamsterrad. Ich kann dich gut verstehen. Auch ich erlebe das immer wieder.

Richtig schlimm aber wird es, wenn du über Jahre hinweg vergisst, welche Hobbys du einmal hattest und deine eigenen Wünsche zur Seite schiebst. So sehr, dass du dich irgendwann vielleicht nicht einmal daran erinnerst! Früher als Kind und Jugendlicher wusstest du genau, was dir Spaß bereitet und dir gut tut. Viele überforderten Menschen vergessen aber ihre eigenen Bedürfnisse und wenn sie dann einmal Zeit haben, ist ihnen sogar langweilig! 

Oft ist diesen Menschen die Situation, plötzlich Zeit zu haben, sogar unangenehm und arbeiten sogar noch mehr, um sich nicht mit dem Gefühl der Hilflosigkeit herumzuschlagen. Statt sich mit sich selbst zu beschäftigen, entscheiden sie sich leiber gleich für die nächste Verpflichtung ... 

am Ende sind sie nie wirklich bei sich selbst! Ausruhen wird von diesen Menschen nach vielen Jahren sogar als reine Qual empfunden! Sie werden gemeinhin als Workaholic bezeichnet. An sich wäre das ja nur ein Zustand oder ein Begriff. Wären da nicht Konsequenzen, die damit einhergehen. Eine häufige lautet Burnout.

Ausruhen stellt kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit dar! Sei ehrlich zu dir: Wie wichtig sind all die Verpflichtungen eines gewöhnlichen Tages, wenn du später im Alter einmal zurückschauen solltest und dich fragst, was dir davon wirklich noch in Erinnerung geblieben ist? Mitunter wird dir nicht einmal eine einzige Aufgabe einfallen, obwohl sie dir heute als sehr wichtig vorkommt.

Mach dir bewusst:

    Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später ganz viel Zeit für seine Krankheit haben!

Ich möchte dich ermutigen, dein Leben zu überdenken: Wieviel Ruhe hast du dir diese Woche bereits gegönnt? Was hast du am Wochenende geplant? Egal, ob du nach gewöhnlichen Arbeitszeitmodellen arbeitest, Schichtarbeiter oder vielreisender Beschäftigter bist: Mache dir bewusst, was konkret könntest du in deinem Leben umgestalten, damit du

    Zeit für die wesentlichen Dinge im Leben hast (für dich selbst, deine Hobbys und deine deine Liebsten)
    auch im Alter sagen kannst, dass du ein Leben gelebt hast, welches du nicht bereust.

Wenn du nun Dinge aufzählen möchtest, die in deinem Leben nicht so gut laufen, ist es sogar umso wichtiger, genug Ruhe und Auszeit zu pflegen. Aus der Ruhe heraus kommt die Kraft für Neues. Aus der Ruhe heraus ist es leichter, sein Leben zu überdenken. In einem früheren Artikel habe ich das Leben als Abenteuerland beschrieben.

Nimm dir heute ein paar Minuten Auszeit